LiDAR-Technologie sorgt für mehr Sicherheit und Effizienz auf Autobahnrastplätzen
Zu wenig Parkplätze, zu viele LKW auf den Autobahnen – mit steigendem Straßengüterverkehr wird auch dieses Problem immer größer und erfordert Nachrüstung ebenso wie Lösungen, um die aktuelle Situation so sicher wie möglich zu gestalten. Ein europaweiter Standard, die Safe and Secure Truck Park Area (SSTPA), definiert daher spezifische Sicherheitsanforderungen an Infrastruktur, Technologie und Prozesse an Raststätten.
Um diesen Standard zu erfüllen, muss die Belegung von LKW-Stellplätzen an einem viel frequentierten Autobahnrastplatz zuverlässig erfasst und in ein Auslastungssystem integriert werden.
Um die EU-Richtlinien für sichere LKW-Parkplätze zu erfüllen, stand eine Verkehrssicherheitsorganisation vor der Herausforderung, die tatsächliche Belegung von LKW-Stellplätzen auf einem Rastplatz an der Autobahn präzise und in Echtzeit zu erfassen, um eine Auslastungsanzeige zu ermöglichen. Dabei mussten nicht nur die Lastwagen selbst zuverlässig erkannt werden, sondern auch Fahrzeuge, die sich gelegentlich unerlaubt auf den Stellplätzen befanden – etwa Pkw oder kleinere Transporter.
Diese Anforderungen galten unter allen Wetterbedingungen, einschließlich Schnee und starkem Regen, die Sensoren und Erkennungssysteme zusätzlich herausforderten. Ein weiteres zentrales Kriterium war die Systemstabilität: Selbst bei einem Ausfall einzelner Komponenten musste das System weiterhin präzise Daten liefern.
Zur Abdeckung der 60 Stellplätze wurden 11 Blickfeld LiDAR-Sensoren installiert. Indem jeder Parkplatz in der zugehörigen Perzeptionssoftware mit einer Zone versehen wurde, innerhalb derer erkannt wird, ob sich ein Objekt darin befindet, kann präzise festgestellt werden, ob ein Fahrzeug auf dem Parkplatz steht oder er frei ist. Diese Information wird alle 10 Sekunden erhoben und in die Belegungsanzeige vor Ort sowie online eingespeist, um LKW-Fahrer:innen die Möglichkeit zu geben, die Auslastung in Echtzeit einzusehen und gegebenenfalls einen anderen Rastplatz anzusteuern.
Um zwischen LKW und anderen Fahrzeugen zu unterscheiden, misst die Software das Volumen der erfassten Objekte und kategorisiert sie entsprechend. Diese Information nutzt der Betreiber um festzustellen, ob das Leitsystem auf dem Parkplatz ausreichend ist, oder weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen, um sicherzustellen, dass die Mangelware LKW-Stellplatz nicht außerdem noch von falsch parkenden PKW verknappt wird.
Das System lieferte von Beginn an zuverlässige und präzise Belegungsdaten, selbst unter schwierigen Witterungsbedingungen wie Schnee. Dank der durchdachten Planung und der Abdeckung jedes Parkplatzes durch mehrere Sensoren ist sichergestellt, dass die Funktionalität erhalten bleibt, sollte es einmal zu Ausfällen kommen. Zudem gewährleisten die anonyme dreidimensionale Datenerfassung und die Sicherung der Geräte per Authentifizierung, dass das System mit sämtlichen EU-Regularien konform ist.
Der umfassende Support von Blickfeld bei der Sensor-Inbetriebnahme war entscheidend dafür, das System reibungslos zu betreiben und bei Bedarf kurzfristig Anpassungen vorzunehmen. Die Integration einer Belegungsanzeige vor der Raststätte unterstützt die Optimierung der Parkplatzsuche und hilft, überfüllte Rastanlagen zu vermeiden. Echtzeitinformationen zur Auslastung ermöglichen es Fahrer:innen, gezielt Rastplätze mit freien Kapazitäten anzusteuern, was die Verkehrssicherheit erhöht und das Risiko von Falschparkern an gefährlichen Stellen, wie Auffahrten und Seitenstreifen, reduziert. Darüber hinaus verbessert eine effizientere Auslastung der Parkplätze den Verkehrsfluss und fördert die Reduktion von CO₂-Emissionen durch die Vermeidung unnötiger Fahrten.
Aufgrund des erfolgreichen Betriebs des Systems plant der Betreiber, sukzessive weitere Parkplatz in ähnlicher Größenordnung auszustatten. Das bewährte Konzept wird dabei übernommen, um eine konsistente und zuverlässige Überwachung der Parkplatzauslastung sicherzustellen.