Steuerung von Abfallströmen

EEW Energy from Waste GmbH: Bedarfsgerechte Steuerung von Abfallströmen in Verbrennungsanlagen dank LiDAR-basierter Volumenerfassung

Überblick

Blick in den Bunker aus der Sicht der LiDAR-Sensoren, die Daten zur Steuerung von Abfallströmen liefern
Blick in den Bunker mit Greifer

Die EEW Energy from Waste GmbH lagert den Energieträger Abfall in ihrer Thermischen Restabfallbehandlungs- und Energieerzeugungsanlage TREA in einem Bunker von beeindruckendem Ausmaß: Mit 42 Meter Länge, 14 Meter Breite und 33 Meter Tiefe können dort bis zu 10.000 m³ Material eingelagert werden, bevor es im Kessel energetisch verwertet wird. Damit diese Anlage optimal beschickt und Material bedarfsgerecht disponiert werden kann, muss die Produktion wissen, wie viel Abfall sich im Müllbunker befindet. Nur so kann sichergestellt werden, dass genug Material zu einem effizienten Betrieb der Anlage verfügbar ist.

Blickfeld LiDAR-Sensoren haben bisherige Messungen abgelöst und erfassen das Volumen des gelagerten Abfalls kontinuierlich. Mit Hilfe der in Echtzeit generierten 3D-Daten lässt sich das Stoffstrommanagement und damit der Anlagenbetrieb somit wirtschaftlich optimal gestalten.

Herausforderung

Bisher erfolgte die Erfassung des gelagerten Materials einmal täglich manuell. Dafür wurde die Höhenposition des Abfallgreifers an verschiedenen Stellen im Müllbunker gemessen und darüber das eingelagerte Volumen bestimmt.

Zusätzlich wurde auch der In- und Output über Waagen erfasst. Da hierbei allerdings nur das Gewicht, also die Masse des Abfalls, erfasst wurde, konnte der Energieinhalt des Abfalls nicht zuverlässig abgeschätzt werden. Dieser ergibt sich aus Masse und Volumen, da beide Werte in Kombination Aufschluss über die Dichte und somit im Nachgang über den Heizwert des Materials geben.

Um einen effizienten und damit umweltschonenden Betrieb der Anlage zu sichern, war es zudem von großer Bedeutung auch an Wochenenden oder Feiertagen auf zuverlässige Daten zugreifen und den Durchsatz entsprechend des vorhandenen Materials anpassen zu können.

Lösung

Die drei installierten Blickfeld Cube 1 LiDAR-Sensoren sind so angebracht, dass sie den gesamten Bunker überblicken. Sie erfassen die Oberfläche des Materials detailgenau in der 3D-Punktwolke. Die zugehörige Perzeptionssoftware berechnet auf Basis dieser Daten das im Bunker vorhandene Volumen. In Kombination mit den Masse-Daten, die über Materialein- und -ausgang erfasst werden, kann somit näherungsweise der Energieinhalt des Abfalls bestimmt werden. Sämtliche Daten werden in einer eigens dafür entwickelten Mobile-App bereitgestellt, mit deren Hilfe nun eine bedarfsgerechte Steuerung von Abfallströmen erfolgen und die optimale Maschinenauslastung geplant werden kann.

Punktwolke des Materials im Müllbunkers; Basis für die Steuerung von Abfallströmen
Punktwolke des gelagerten Materials wie dargestellt in der Mobile-App
Mit Hilfe der LiDAR-Technologie ist es nun möglich, die Abfallsituation im Bunker in Echtzeit mit hoher Genauigkeit zu bestimmen, was eine optimierte Abfalldisposition und somit einen stabilen Anlagenbetrieb ermöglicht.
Thomas Herrmann
Technischer Administrator, EEW Energy from Waste GmbH

Ausblick

Die EEW plant, die erfassten Daten nicht nur zur effizienteren Steuerung von Abfallströmen in der Anlage zu nutzen, sondern auch ihrem Vertrieb durch die Mobile-App zur Verfügung zu stellen, damit dieser auf die aktuelle Lage reagieren kann.

 

Über EEW Energy from Waste

Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) ist eines der führenden Unternehmen in Europa auf dem Gebiet der thermischen Abfall- und Klärschlammverwertung. Schon heute leistet EEW Energy from Waste einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz und ist damit ein unabdingbarer Teil der Kreislaufwirtschaft. An den derzeit 17 Standorten der Unternehmensgruppe können wir rund 5 Millionen Tonnen Abfälle pro Jahr energetisch verwerten. Mehr als 1.400 Mitarbeitende tragen Verantwortung dafür, die Energie des Abfalls zu nutzen, das Abfallvolumen zu reduzieren, die vom Abfall ausgehenden Gefahren sicher und schadlos zu beseitigen sowie Altmetalle und Verbundstoffe zu recyceln. Außerdem nutzen wir die im Abfall enthaltene Energie effizient und gewinnen daraus Prozessdampf für Industrieanlagen, Fernwärme für Wohngebiete und umweltfreundlich erzeugten Strom. Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral und bis 2040 klimapositiv zu wirtschaften. Eine wesentliche Maßnahme wird neben der CO2-Reduzierung die CO2-Abscheidung in unseren Anlagen sein. Das abgeschiedene CO2 soll dabei teilweise unterirdisch gelagert oder als wertvoller Rohstoff für chemische Produkte in einer klimaneutralen Wirtschaft der Zukunft genutzt werden.

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