Blickfeld beteiligt sich am Forschungsvorhaben „IN2Lab“ der Technischen Hochschule Ingolstadt
LiDAR-Hersteller Blickfeld ist Projektpartner des Forschungsvorhabens IN2Lab, das von der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) geleitet und vom Bayerischen Verbundforschungsprogramm gefördert wird. Das auf drei Jahre angelegte Forschungsvorhaben hat das Ziel, ein Absicherungssystem zu entwickeln, das das Testen von automatisierten Fahrfunktionen im Realverkehr ermöglicht.
Automatisierte Fahrfunktionen werden in vielen tausend virtuell und real gefahrenen Kilometern getestet. Dabei ist das Testen im Realverkehr essentiell, um Erfahrungen mit Edge Cases, also unbekannten und spontanen Situationen, zu sammeln. Im Rahmen des Forschungsvorhabens IN2Lab wird hierzu eine Teststrecke für autonome Fahrzeuge mit zusätzlicher Absicherung eingerichtet. Als besonders aussichtsreiche Möglichkeit zur Absicherung wurde dabei die Beobachtung des Verkehrsgeschehens aus der Infrastruktur identifiziert. Dabei wird mit Hilfe von infrastrukturseitiger Sensorik, Kommunikationsmodulen und IT die Umfelderfassung des Fahrzeugs erweitert und die autonomen Fahrmanöver somit abgesichert. Umgesetzt wird dies auf einem Straßenabschnitt, der die Autobahn-Anschlussstelle Ingolstadt-Süd mit dem künftigen Technologiepark IN-Campus verbindet. Die insgesamt 1,7 Kilometer lange Strecke umfasst Kreisverkehre, Bushaltestellen, Fahrradspuren, Ampeln und Parkplätze und stellt somit eine reale Verkehrssituation dar.
Für die in die Infrastruktur integrierte Umfeldsensorik ist Blickfeld verantwortlich. Hierzu entwickelt das Münchener Start-up seine LiDAR-Sensoren auf die Projektanforderungen abgestimmt weiter. Dies schließt Schnittstellenthematiken sowie Datenübertragungs- und Kommunikationsprozesse mit der eigens eingerichteten Leitstelle mit ein.
„In Fahrzeugen mit automatisierten Fahrfunktionen ist es essentiell, Redundanzen zu schaffen“, erklärt Blickfeld-Gründer Dr. sc. Florian Petit. „Gemeint ist damit, sich nicht nur auf eine Sensormodalität zur Umfelderfassung zu verlassen, sondern vielmehr verschiedene Sensor-Typen in die Fahrzeuge einzubauen. Für das Testen von automatisierten Fahrfunktionen geht das Projekt IN2Lab sogar noch einen Schritt weiter: Um die Fahrzeuge im Realverkehr zu testen, ohne Verkehrsteilnehmer zu gefährden, wird die Situation zudem infrastrukturseitig erfasst.“
Neben Blickfeld sind die Unternehmen Audi, die Car.Software-Organisation, Continental, Savari, und das neu gegründete Fraunhofer Anwendungszentrum für Vernetzte Mobilität und Infrastruktur (VMI) am Forschungsvorhaben beteiligt. Die Leitung haben die THI-Forschungsprofessoren Andreas Festag und Ondrej Vaculin sowie Gordon Elger.
„Wir freuen uns, in so einer starken Riege zur Absicherung von autonomen Testfahrten beitragen zu dürfen und blicken gespannt auf die nächsten drei Jahre“, so Florian Petit.