Sicherheitskontrollen sind für Flugreisende absolut selbstverständlich. Jede:r weiß, dass das Durchleuchten von Gepäck und das Überprüfen der Passagiere notwendig ist. Denn auf 10.000 Metern Flughöhe ist kein Spielraum für gefährliche Gegenstände oder Substanzen an Bord.
Doch nicht nur was an Bord kommt, muss abgesichert sein, auch die Flugzeuge selber müssen vor Manipulation oder unbefugtem Zutritt geschützt werden. Während sie am Flughafen geparkt stehen, gilt es also sicherzustellen, dass niemand unbemerkt an oder in die Flugzeuge gelangen kann.
Technologie, die Sicherheitspersonal unterstützt
Das ist keine ganz leichte Aufgabe: Die Maschinen stehen verteilt über große Bereiche am Flughafen geparkt, häufig nicht in Sichtweite von Sicherheitsposten oder dem Bodenpersonal. Zudem kann Sicherheitspersonal auch nicht rund um die Uhr das Gelände ablaufen, da dies einen zu hohen Kostenfaktor darstellen würde. Die Lösung ist also eine Technologie, die das Personal bei der Absicherung der Flugzeuge unterstützt und sicherstellt, dass niemand Unbefugtes die Maschinen manipulieren kann. Diese Lösung muss in verschiedensten Wetter- und Lichtverhältnissen zuverlässig funktionieren und so flexibel Daten liefern, dass Flugzeuge von unterschiedlicher Größe betrachtet werden können.
Alarmmüdigkeit muss vermieden werden
Technologien, die häufig herangezogen werden, um Sicherheitspersonal zu unterstützen, sind beispielsweise Kameras, Radar- oder Thermalsensoren. Überwachungskameras sind zwar eine altbekannte und recht kostengünstige Möglichkeit, um Freiflächen zu überwachen, allerdings kommen sie in schlechten Lichtverhältnissen schnell an ihre Grenzen und sind außerdem manipulierbar. Radarsensoren haben zwar mit Wetter und Licht kein Problem, erfassen allerdings zu unpräzise Daten, um zuverlässig Eindringlinge detektieren zu können. Eine weitere Möglichkeit, um geparkte Flugzeuge abzusichern, sind Koaxialkabel, die in den Boden eingelassen werden und den Parkplatz eingrenzen. Sie lösen einen Alarm aus, wenn Personen den Parkplatz betreten und sich dem Flugzeug nähern, sind allerdings extrem teuer und aufwendig zu verlegen. Zudem können sie ausgelöst werden, wenn beispielsweise ein Kaninchen über den Sensor läuft.
Diese Art von Falschalarmen treten bei allen bereits genannten Technologien auf und sind gefährlich, da sie eine Alarmmüdigkeit beim Sicherheitspersonal auslösen können, was wiederum dazu führt, dass ein Alarm im Zweifelsfall nicht mehr ernst genommen wird.
3D-LiDAR-Daten erfassen zuverlässig Eindringlinge
Die Lösung bestehend aus LiDAR-Technologie und Perzeptionssoftware kann hier Abhilfe schaffen. LiDAR-Sensoren erfassen ihr Umfeld laserbasiert in 3D. Das hat entscheidende Vorteile für die Absicherung der Flugzeuge: Die Technologie funktioniert zuverlässig unabhängig vom Umgebungslicht, also bei Tag und Nacht sowie bei Wind und Wetter.
Durch den dreidimensionalen Charakter der erfassten Daten, sind Täuschungen ausgeschlossen. Mit LiDAR-Sensoren wird zweifelslos festgestellt, ob sich ein Objekt im Sichtfeld befindet oder nicht. Basierend auf der Detektion von Objekten kann ein Alarm ausgelöst werden, sollte ein Eindringling erkannt werden. Hierbei gibt es zudem die Option, die Objektgröße, ab der alarmiert werden soll, festzulegen. Somit werden Kleintiere, die sich auf dem Flughafengelände aufhalten, wie Vögel, Kaninchen oder Füchse, nicht als Eindringlinge erkannt und kein Alarm ausgelöst. Dies ist ein effizienter Weg, um der Alarmmüdigkeit beim Sicherheitspersonal vorzubeugen.
Perzeptionssoftware als Schlüssel zum Erfolg
Doch wie sieht die LiDAR-basierte Lösung zur Absicherung von Flugzeugen konkret aus? LiDAR-Sensoren werden an bestehender Infrastruktur auf dem Flughafengelände, wie etwa Laternenmasten oder Gebäuden, so montiert, dass sie die Flugzeuge im Sichtfeld haben. Die Sensoren sammeln nun ihre Daten, indem sie Laserpulse aussenden, diese von im Sichtfeld befindlichen Objekten reflektiert und vom Sensor wieder aufgefangen werden. Dieser Prozess geschieht hunderttausendmal pro Sekunde, während der Laserstrahl auf die Szene abgelenkt wird. So entsteht die so genannte Punktwolke, bestehend aus lauter 3D-Datenpunkten.
In dieser Punktwolke wird nun in der zugehörigen Software rund um das Flugzeug eine virtuelle Schutzzone eingerichtet. Tritt ein Objekt, das die definierte Objektgröße überschreitet und dementsprechend ein menschlicher Eindringling ist, in diese Zone, wird sofort ein Alarm ausgelöst und somit das Sicherheitspersonal informiert.
Durch den virtuellen Charakter der Lösung und dank der einfachen Bedienbarkeit der Software, können die Sicherheitszonen je nach Parkposition und Größe des Flugzeugs individuell angepasst werden und bieten somit eine wertvolle Flexibilität für Flughafenbetreiber.
Zahlreiche weitere Anwendungsmöglichkeiten im Flughafen-Außenbereich
Auch über Sicherheitsthemen hinaus können LiDAR-Lösungen im Außeneinsatz einen Mehrwert für Flughäfen bieten. So detektieren sie beispielsweise, welche Parkplätze für Flugzeuge noch frei sind, wie lange Maschinen geparkt stehen oder ob beim Be- und Entladen Objekte zurückgelassen wurden. Doch auch abseits der Parkplätze ist das Erfassen von Verweildauern der Flugzeuge interessant: So können LiDAR-Sensoren beispielsweise auch auf der Startbahn messen, wie lange die Maschinen wo anstehen, bis sie starten können. Diese Datenbasis kann die Effizienz von Flughafenabläufen signifikant steigern.
Sicherheit an erster Stelle
Mit einer LiDAR-basierten Sicherheitslösung sind geparkte Flugzeuge auf eine unauffällige, aber höchst zuverlässige Art und Weise abgesichert. Dieser Schutz der Maschinen am Boden ist genauso wichtig für die Sicherheit aller Flugreisenden sowie Mitarbeitenden, wie die Sicherheitskontrollen der Passagiere.