Koblenz, die Nacht des 29.12.2022: Ein Wachmann zieht seine Runde. Er läuft Männern in die Arme, die eine Geldautomatensprengung vorbereiten. Sie schlagen ihn nieder, zwingen ihn, sich im Wachraum auf den Boden zu legen, sprengen schließlich in wenigen Metern Entfernung den Automaten. Die Folge: Der Wachmann erleidet Prellungen, ein Knalltrauma und wird mit einem schweren Schock ins Krankenhaus gebracht. Leider kein Einzelfall. 2022 kam es in Deutschland zu 660 physischen Angriffen auf Automaten, mit einem Beuteschaden von rund 30 Millionen Euro, zeigt das „Bundeslagebild Angriffe auf Geldautomaten“ des Bundeskriminalamts. Ein Plus von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und gleichzeitig der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnung im Jahr 2005. Klar dabei zu erkennen: der Trend zur Sprengung. Eine Methode, die zu weitaus größeren Schäden als Knalltraumata führen kann. Gerade wenn Kriminelle die Stoffe selbst zusammenmischen, können sie die Wucht der Explosion oft nicht einschätzen. Zudem können Nachexplosionen auftreten, die Einsatzkräfte gefährden. Weniger schlimm, aber ärgerlich und teuer, sind die Schäden an Gebäuden. Gründe gibt es also genug, die Sicherheitsvorkehrungen zu verschärfen.
Automaten flächendeckend mit Farbpatronen ausstatten? Aufwendig, teuer und nicht sicher genug
Doch wie lassen sich Kriminelle nachts von Geldautomatensprengungen abhalten? Gerade in abgelegenen Gegenden ist zu später Stunde niemand mehr auf der Straße. Die Tat lässt sich also in aller Ruhe vorbereiten. Sogar behaglich im Warmen, wenn die Bankfiliale über einen Selbstbedienungsbereich verfügt, den Kund:innen mit ihrer Bankkarte rund um die Uhr betreten können. Die SB-Bereiche deshalb nach Feierabend sicherheitshalber schließen, für den gesamten Abend und die ganze Nacht? Für einige Banken angesichts steigenden Drucks eine Maßnahme, die sie allerdings nur zähneknirschend umsetzen, denn Kund:innen drohen unzufrieden zu werden. Der Ruf nach einer Alternative ist groß. Zu den bisherigen Lösungen zählen beispielsweise Farbpatronen in den Geldkassetten, die das Geld nach einer Sprengung markieren und unbrauchbar machen. Spricht sich die Maßnahme rum, sinkt die Motivation der Kriminellen, aber von zuverlässigem Schutz kann keine Rede sein. Zudem ist es teuer für Banken, Automaten flächendeckend umzurüsten, da nur Personal mit Sprengberechtigung nach § 20 des Sprengstoffgesetzes mit den Patronen arbeiten darf.
Automatische Rolltore einsetzen? Lösung scheitert oft an Sicherheitskameras und Bewegungsmeldern
Eine weitere Möglichkeit, um Banken vor Geldautomatensprengungen zu schützen: Den SB-Bereich nicht direkt mit der Filiale schließen, sondern erst zu den kritischsten Zeiten mit Rolltoren schützen, etwa nach Mitternacht. Doch welche Mitarbeitenden wollen zu dieser Zeit schon Filialen abfahren? Als Lösung hierfür sind automatische Rolltore naheliegend.
Eine Automation funktioniert allerdings nur dann, wenn das Security-System erkennt, ob sich im Raum noch jemand befindet – etwa eine Kundin oder ein Kunde, die zu später Stunde Geld abheben, oder eine obdachlose Person, die den SB-Bereich als Schlafplatz nutzt. Die Rolltore im Fall eines leeren Raumes dann um Mitternacht zu aktivieren, ist ein Kinderspiel der Automatisierung. Schwieriger allerdings ist es, Sensoren zu finden, die erkennen, ob der Raum tatsächlich leer ist. Sicherheitskameras und Bewegungsmelder stoßen hier schnell an ihre technischen Grenzen – besonders dann, wenn die Lichtverhältnisse schlecht sind und sich auf dem Boden schlafende Personen nicht bewegen. Schnell könnte es dann passieren, dass sie eingesperrt werden.
Eine Alternative zu klassischen Kameras verspricht hier Abhilfe: LiDAR-Sensoren
LiDAR-Sensoren senden Laserstrahlen aus, fangen die Reflexionen ein und erstellen anhand der Lichtlaufzeit 3D-Karten von Umgebungen in Echtzeit. Eine Analysesoftware detektiert präzise Objekte und Personen innerhalb der Daten – selbst bei Dunkelheit. Die Erkennung von Gesichtern ist dabei dank der dreidimensionalen Natur der Daten ausgeschlossen. Die Anwendung ist datenschutzkonform. LiDAR-Sensoren sind somit bestens geeignet, um als Teil eines automatisierten Sicherungssystems mit Rolltoren Banken vor Geldautomatensprengungen zu schützen.
Aufgrund ihrer kompakten Größe können Banken die Geräte bequem in die Ecken eines Geldautomatenraums montieren und über Ethernet mit ihrem IT-System verbinden können – ähnlich wie eine klassische Überwachungskamera. Von dort überblicken die LiDAR-Sensoren dann den gesamten SB-Bereich.
Und so funktioniert eine moderne Security-Lösung mit LiDAR-Sensoren im Alltag, um Banken vor Geldautomatensprengungen zu schützen: Die Sensoren führen in der Sekunde Zehntausende Messungen im SB-Raum durch. Eine On-Device-Erkennungssoftware wandelt die Messwerte in Echtzeit in eine 3D-Punktwolke um. Im nächsten Schritt speichert die Software die Darstellung des leeren Raums. Bindet die Bank das Programm dann über Web-IO-Schnittstellen in das Gebäudeautomationssystem ein, können sich Rolltore zu einem gewünschten Zeitpunkt automatisch schließen – vorausgesetzt, die Software erkennt keine Abweichungen im 3D-Bild der LiDAR-Sensoren, etwa in Form einer Person, die auf dem Boden schläft.
Durch den dreidimensionalen Charakter der Daten erfasst das System zuverlässig und direkt, ob sich Objekte in den Sicherheitszonen befinden, ohne dass weitere Interpretationsschritte, wie bei 2D-Kamera-Daten erforderlich sind. Somit ist es dank des Einsatzes von LiDAR-Sensoren nahezu unmöglich, dass Menschen vom System in den SB-Bereich eingeschlossen werden. Stattdessen sendet das Gebäudeautomationssystem in diesem Fall eine Warnmeldung an den Sicherheitsdienst, der die Situation vor Ort auflöst und die Rolltore manuell schließt. In jedem Fall können Sprengstoff-Attentäter den Bereich nach der Abriegelung nicht mehr betreten.
3D LiDAR als effiziente Sicherheitslösung gegen Geldautomatensprengungen
Die Bedrohungslage durch Geldautomatensprengungen wächst. Banken müssen hier in Zukunft den Spagat zwischen Sicherheit und langen Öffnungszeiten im SB-Bereich meistern. Effektiv gelingt das mit automatischen Rolltoren mit LiDAR-Sensoren. Die Sensoren erkennen Objekte und Personen zuverlässiger als 2D-Kameras – selbst in Dunkelheit. Sie arbeiten datenschutzkonform, sind kompakt und einfach nachrüstbar. Banken bieten die Sensoren somit eine effiziente Sicherheitslösung mit einem schnellen Return-on-Invest.